Desaströse Abwehr bei CL-Pleite Frankfurt erlebt trotz Führung ein Liverpool-Debakel
22.10.2025, 22:53 Uhr
Liverpools Kapitän Virgil van Dijk brachte seine Mannschaft in Führung.
(Foto: IMAGO/Ulrich Hufnagel)
Erst sieht alles nach einem tollen Champions-League-Abend in Frankfurt aus. Die Eintracht geht in Führung, träumt kurz vom Sieg gegen den FC Liverpool. Dann jedoch holt die Realität den Bundesligisten ein. Die Defensivprobleme sind einmal mehr eklatant, entsprechend hoch ist die Zahl der Gegentore.
Eintracht Frankfurt hat das heiß ersehnte Champions-League-Spiel gegen den englischen Meister FC Liverpool um Nationalspieler Wirtz trotz Führung deutlich verloren. Die Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller unterlag beim Wiedersehen mit ihrem ehemaligen Topstürmer Hugo Ekitiké mit 1:5 (1:3), Wirtz steuerte gleich zwei Vorlagen bei.
"Wir sind wieder nicht gut ins Spiel gekommen, dann haben wir uns ein bisschen zusammengerafft und das Spiel noch mal gedreht. Wir wissen, was für eine Qualität wir in der Mannschaft haben", sagte Wirtz bei DAZN. "In der ersten Halbzeit habe ich mich noch ein bisschen schwergetan, in gute Räume zu kommen und den Ball unglücklich verloren vor dem Gegentor. Ich weiß, dass ich noch viel, viel mehr kann. Die zweite Halbzeit war schon ganz gut, aber von allen."
Tore: 1:0 Kristensen (26.), 1:1 Ekitiké (35.), 1:2 van Dijk (38.), 1:3 Konaté (44.), 1:4 Gakpo (66.), 1:5 Szoboszlai (70.)
Frankfurt: Zetterer - Amenda, Koch, Theate - Kristensen (59. Collins), Götze (65. Uzun), Larsson, Brown - Doan (65. Chaibi), Bahoya (59. Burkhart- Knauff (76. Skhiri); - Trainer: Toppmöller
Liverpool: Mamardaschwili - Frimpong (19. Bradley), Konate (74. Gomez), van Dijk, Robertson - Szoboszlai, Jones, Wirtz, Gakpo (74. Mac Allister) - Isak (46. Chiesa), Ekitiké (74. Salah); - Trainer: Slot
Schiedsrichter: Francois Letexier (Frankreich)
Gelbe Karten: Doan, Amenda - /
Zuschauer: 58.700
Rasmus Kristensen (26.) brachte Frankfurt zwar zunächst nach einem starken Konter in Führung. Doch Rückkehrer Ekitiké (35.), Virgil van Dijk (38.) und Ibrahima Konaté (44.) sorgten mit einfachen Treffern für die Pausenführung der Engländer. Wirtz trat engagiert auf und belohnte sich nach der Halbzeit, als er die Treffer von Cody Gakpo (66.) und Dominik Szoboszlai (70.) auflegte. Zuvor war der ehemalige Leverkusener zehn Spiele in Serie ohne Scorerpunkt geblieben.
Liverpool beendete seine Niederlagenserie mit einem Ausrufezeichen, zuvor hatte die Mannschaft von Teammanager Arne Slot erstmals seit 2014 vier Pleiten am Stück kassiert. In der Königsklasse steht der LFC bei zwei Siegen, die Eintracht weiterhin bei einem Erfolg aus drei Spielen.
Liverpool mit sechs früheren Bundesliga-Profis in der Startelf
Toppmöller wechselte wie angekündigt im Tor. Für den wochenlang schwachen Kaua Santos rückte Michael Zetterer zwischen die Pfosten. Santos solle nochmal "einen Schritt nach hinten" machen, hatte Toppmöller gesagt. Auf Zetterer wartete gleich die erste riesige Bewährungsprobe.
Denn Slot bot vor den Augen von Bundestrainer Julian Nagelsmann mit Wirtz, Ekitiké und Alexander Isak viel Offensivkraft auf, insgesamt standen sechs ehemalige Bundesligaprofis in der Startelf, Mohamed Salah saß dagegen zunächst auf der Bank.
Der Fokus lag vor allem auf Wirtz, der seit seinem Wechsel nach Liverpool bis dato - zumindest was die Ausbeute angeht - glücklos agierte. Slot nahm ihn er vor dem Spiel in Schutz. "Florian hatte einen guten Start bei Liverpool, wenn du nur auf Tore und Assists schaust, könntest du zu einer anderen Meinung kommen", sagte er bei DAZN: "Aber das ist nicht meine Meinung."
Wirtz fehlt nicht viel zum ersten Tor für Liverpool
Liverpool versuchte, sich die Eintracht zurecht zu legen, doch die Frankfurter blieben zunächst noch stabil - und schlugen vorne eiskalt zu. Nachdem Wirtz in der Offensive den Ball an Nathaniel Brown verlor, schaltete Frankfurt exzellent um, am Ende donnerte der aufgerückte Kristensen den Ball über den Innenpfosten ins Tor.
Die Gäste zogen sofort zielstrebiger zum Tor. Einen Kopfball vom früh eingewechselten Conor Bradley hielt Zetterer weltklasse (33.). Bei seinem Treffer lief Ekitiké allein auf den Torhüter zu und schob locker zum Ausgleich ein. Dafür entschuldigte sich der Franzose gestenreich bei den SGE-Fans, die ihn vor einem Jahr noch gefeiert hatten.
Die Führung fiel zu einfach, eine Ecke auf den kurzen Pfosten köpfte van Dijk aus fünf Metern ein. Konatés Treffer kurz vor der Pause bildete eine Kopie von der anderen Seite. Nach dem Seitenwechsel gelang Wirtz um ein Haar sein Treffer per Freistoß (55.). Der Deutsche spielte nun auffälliger, im Strafraum musste er auf Gakpo nur noch querlegen und verdiente sich so den ersehnten Scorerpunkt. Kurz darauf legte er sogar noch einen nach, Szoboszlai traf herrlich aus der Distanz.
Quelle: ntv.de, tsi/sid